Unsere Forderungen
kurze Geschichte
Anfang der 2010er Jahre gibt es erste Überlegungen, ein Sommercamp als eigenes Format für wohnungslose Menschen zu organisieren. 2015 greift die Diakonie Niedersachsen den Vorschlag auf und spricht mit Frank Kruse, dem Leiter der Wohnungslosenhilfeeinrichtung in Freistatt. Er war und ist immer noch bereit ein solches Vorhaben mitzutragen und logistisch umzusetzen. Gemeinsam gelingt es, das Projekt „Förderung von Teilhabe und Selbstorganisation wohnungsloser Menschen in Niedersachsen“ mit Hilfe der Aktion Mensch auf den Weg zu bringen.
Nach den ersten beiden einwöchigen Wohnungslosentreffen 2016 und 2017 äußert die Kerngruppe den Wunsch, die Selbstvertretung wohnungsloser Menschen im deutschsprachigen Raum aufzubauen. Es wird ein Name gefunden und ein Leitbild erstellt:
„Wir sind eine Plattform wohnungsloser und ehemals wohnungsloser Menschen, die sich für eine bessere Welt, Überwindung von Armut, Ausgrenzung, Missbrauch, Entrechtung und Wohnungslosigkeit sowie
für die Verbesserung konkreter Lebenssituationen engagieren.“ Unser Motto lautet: „Alles verändert sich, wenn wir es verändern.“
2019 findet das Treffen erstmalig an einem anderen Ort, im bayerischen Herzogsägmühle, statt. Die Wohnungslosentreffen mit mehr als 100 wohnungslosen Teilnehmenden und Gästen aus Politik, Wissenschaft
und Kultur bieten Zeit zum Kennenlernen, Austausch, Information und zur Entwicklung von Positionen. Es werden Verabredungen getroffen, Ergebnisse protokolliert, Grundsatzpositionen, Stellungnahmen erarbeitet und vieles mehr.
Neben den Wohnungslosentreffen gibt es darüber hinaus thematische Arbeitsgruppentreffen sowie Fortbildungen zu unterschiedlichen Themen (z.B. Gesundheit, Digitale Teilhabe, Deeskalation, Frauen). Wir sind dabei, regionale Gruppen aufzubauen. Innerhalb von fünf Jahren etablieren wir uns in der
Fachwelt; es gibt Einladungen zu Tagungen, Fachveranstaltungen, Anfragen von Studierenden und Medienvertretern. Der Verein „Selbstvertretung
wohnungsloser Menschen e.V.“ wurde 2019 gegründet.
Nur wohnungslose oder ehemalige wohnungslose Menschen dürfen Mitglied werden, alle anderen nicht wohnungslosen Menschen oder Institutionen können als Fördermitglied den Verein unterstützen.
Corinna Lenhardt
Selbstvertretung wohnungsloser Menschen e.V
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